Verlag die Furt | 2002
Sechs Paare, von denen jeweils ein Partner aus der DDR und der andere aus der alten BRD stammt, haben der Autorin auf ihrer Suche nach den ganz privaten deutsch-deutschen Einigungserfahrungen Rede und Antwort gestanden. In die Liebesgeschichten verwoben sind Berichte, wie Fremde zueinander finden, die noch vor kurzem voneinander in den aus dem Kalten Kriege geborenen Klischees dachten. Die eigenen Wurzeln zu erkennen und Vorurteile aufbrechen zu können ist auch für Menschen nicht leicht, die sich füreinander entschieden haben.
Mit Spannung erlebt der Leser mit, wie und wo im Privaten der Funke überspringt, der auf der Bühne der Politik auch zehn Jahre nach der Wende noch nicht so recht zünden will.
Mit einem Vorwort von Regine Hildebrandt.
Pressestimmen
„Es ist einer der Verdienste von Weinerts Buch – die Biografien der anonymen Erzählenden dringen ein in die Biografien der Zuhörer oder Leser. Distanz wahren ist kaum möglich, ob man die Ansichten der Sprecher teilt oder sie ablehnt. Die Wirkung mag an den Parallelen in den Lebensläufen der Menschen liegen, ist aber nicht zuletzt der Aufbereitung des gesprochenen Materials geschuldet. Die Dramaturgie ist spannend, die Schnitte, mit denen die Versatzstücke fein säuberlich aneinander gefügt wurden, bleiben unsichtbar. Zugleich wird klar, dass die Autorin ihre Interviewpartner mit Respekt behandelt. Intime Gefühle kommen zur Sprache, werden aber nicht als Effekt missbraucht.“